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Cluster-Kopfschmerz (Bing-Horton-Neuralgie) oder auch als Cluster Headache bekannt, ist durch extreme, streng einseitig auftretende Kopfschmerz-Attacken im Bereich von Schläfe und Auge gekennzeichnet. Bezeichnung "Cluster" kommt von "Anhäufung" da die Schmerzen gehäuft für einige Wochen oder Monaten auftreten können. Diese Kopfschmerzart gehört den trigeminoautonomen Kopfschmerzen an.
Typische Begleitsymptome sind tränende Augen oder eine laufende Nase. Zwischen einzelnen Kopfschmerzattacken liegen manchmal Monate und die Attacken dauern meist zwischen 15 bis 180 Minuten und treten unvermittelt vornehmlich aus dem Schlaf heraus auf.
Patienten mit Cluster-Kopfschmerz sind in ihrer Lebensqualität oft massiv beeinträchtigt, manche entwickeln aufgrund der Belastung sogar eine Depression.
Menschen, die unter Clusterkopfschmerzen leiden, verspüren sehr intensive, stechende oder brennende, teilweise bohrende Schmerzen meist um das Auge herum, die schnell auftreten können. Auch die Schläfe und der umliegende Bereich der Stirn schmerzen oft sehr stark. Teil der Patienten berichtet, dass es ähnlich ist, als würde ein glühender Nagel oder ein heißes Messer das Auge durchbohren.
Weitere mögliche Begleiterscheinungen sind:
Clusterkopfschmerzen sind eine unerträglich schmerzhafte Kopfschmerzart, die eine Seite des Kopfes betrifft. Häufig erfahren die Betroffenen eine kurze Erleichterung, wenn sie sich bewegen, was die Betroffenen dazu verursacht, während einer Attacke herumzulaufen.
Attacken dauern meist zwischen 15 Minuten und 3 Stunden an.
Während einer akuten Phase können Schmerzattacken und die Attacken-Häufigkeit zwischen einmal am Tag und acht Attacken täglich, individuell variieren.
Cluster-Kopfschmerzen ist eine Erkrankung unbekannter Ursache. Es wurde angenommen, dass die Nervenzellen in den Bereichen des Gehirns, die für die Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus, also der Bereich Hypothalamus verantwortlich und überaktiv sind. Nach Forschungsergebnissen aus dem Oktober 2014 wird aber angenommen, dass die Krankheit eher von einer Netzwerkstörung und nicht nur durch den Hypothalamus verursacht wird.
Bei Patienten mit Cluster-Kopfschmerz wurden im Vergleich zu gesunden Individuen Veränderungen der grauen Substanz, in den Bereichen der Schmerzverarbeitung und darüber hinaus, identifiziert.
Diese Veränderungen der grauen Substanz unterschieden sich signifikant bei chronischem und episodischem Cluster-Kopfschmerz, sowie innerhalb und außerhalb der Episode.
Ein Rückgang der grauen Substanz wurde vorwiegend bei chronischem Cluster-Kopfschmerz beobachtet, während episodischer Cluster-Kopfschmerz ein komplexeres und teilweise entgegengesetztes Muster zeigte.
Diese Dynamik reflektiert wahrscheinlich die Anpassungsfähigkeit des Gehirns auf wechselnde Reize in Bezug auf kortikale Plastizität und könnte eine Erklärung für die unterschiedlichen Ergebnisse früherer VBM-Studien zu Schmerzen liefern.
Cluster-Kopfschmerz ist eine Kopfschmerz Art, die durch bestimmte Substanzen, Situationen oder Umgebungen ausgelöst werden kann. So kann beispielsweise Alkohol, Histamin und Glyceroltrinitrat bei Menschen mit Cluster-Kopfschmerzen, eine Schmerz-Attacke auslösen.
Darüber hinaus wurde berichtet, dass auch Blendelicht, Höhenaufenthalt bei Betroffenen Beschwerden auslösen können. Neue Empfehlungen sind, um das Risiko von Cluster-Attacken zu verringern, während der Attacke eine Sonnenschutzbrille zu tragen.
Bekannte Auslöser wirken nur, wenn sich der Betroffene in einer aktiven Phase der Krankheit befindet, in der die Attacken häufig auftreten.
Cluster-Kopfschmerzen sind eine unglaublich seltene Kopfschmerzart, die nur bei 1 von 1000 Menschen auftritt und im Vergleich zur Migräne eher eine kleine Bevölkerungsgruppe trifft
Betroffene sind bei Erstauftritt meist zwischen 20 und 40 Jahren.
Männer sind dreimal mehr von Clusterkopfschmerzen betroffen als Frauen
Vererbungsfaktoren sind bislang nicht bekannt, es wird jedoch eine familiäre Belastung von etwa zwei bis sieben Prozent angenommen.
Cluster-Kopfschmerzen treten in einer bestimmten Verlaufsform auf, der episodisch oder auch chronisch auftritt.
Diese Kopfschmerzen treten gehäuft zu bestimmten Jahreszeiten wie Frühling und Herbst auf.
Während dieser Perioden kommt es zu intensiven Schmerzattacken, die einige Tage bis Wochen andauern. Zwischen den Episoden sind die Schmerzen in der Regel nicht vorhanden.
Es kann sogar Monate bis zu mehreren Jahren dauern, in denen der Betroffene schmerzfrei ist, bis sie dann wieder auftreten.
Periodisch gehäuft treten die Anfälle jeden Tag etwa zur gleichen Zeit auftreten können, insbesondere am frühen Morgen und gehäuft zwei Stunden nach dem Einschlafen ein.
15 % der Betroffenen haben chronische Cluster-Kopfschmerzen, wobei die Episoden ein ganzes Jahr andauern oder kürzere symptomfreie Zeiträume zwischen zwei Attacken von höchstens einem Monat liegen. Dies wird dann als chronischer Clusterkopfschmerz bezeichnet.
Es ist möglich, dass ein episodischer Verlauf in einem chronischen übergeht, insbesondere wenn die Krankheit in höherem Alter beginnt. Möglich ist es auch, dass jemand mit chronischen Clusterkopfschmerzen in episodische Kopfschmerzen übergeht.
Die Diagnose der Cluster-Kopfschmerzen basiert auf der Beschreibung, die der Betroffene von seinen Kopfschmerzen gibt und auf deren Begleitsymptomen.
Zur Diagnose von Clusterkopfschmerzen ist zunächst eine neurologische und allgemeine ärztliche Untersuchung erforderlich.
Obwohl bildgebende Verfahren wie Computertomographie oder Magnetresonaztomographie Untersuchungen nicht zur Diagnose beitragen können, können sie unter bestimmten Umständen erforderlich sein. Dazu gehören Situationen, in denen der Patient ungewöhnlich jung (unter 20) oder alt (über 60) ist, wenn die Kopfschmerzen allmählich zunehmen oder wenn uncharakteristische Begleitstörungen wie Konzentrationsstörungen, Gedächtnisstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Bewusstlosigkeit und epileptische Anfälle etc. aufgetreten sind.
Besteht der Verdacht auf einen sekundären Clusterkopfschmerz, werden bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT) und Computertomographie (CT) des Gehirns und der knöchernen Schädelbasis eingesetzt.
Besonderes Augenmerk sollte auf mögliche Hypophysen Tumore oder Raumforderung im Bereich der Schädelbasis, wie Metastasen gelegt werden. Auch Zysten- und Nasennebenhöhlenprozesse sollten in den Untersuchungsergebnissen erfasst werden.
Es gibt Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Ihr Risiko für eine Attacke zu verringern.
Das Führen eines Kopfschmerztagebuchs ist ein Schritt, der Ihnen helfen kann, mögliche Auslöser zu erkennen und zu vermeiden. Es ist wichtig, dass Sie in Ihrem Tagebuch festhalten, was Sie vor der Attacke gegessen oder getrunken haben, und welche Aktivitäten Sie vor dem Ausbruch der Attacke unternommen haben.
Wenn Sie diese vorbeugenden Maßnahmen ergreifen, können Sie die Häufigkeit von Cluster-Kopfschmerzen und somit Schmerzattacken oder ihre Intensität verringern oder mit dem Neurologen zusammen die richtige Behandlungsform wählen und Trigger-Faktoren herausfiltern.
Übliche Behandlungen von Kopfschmerzen wie zum Beispiel durch rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol haben bei akute Cluster-Kopfschmerzen keine Wirkung.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass das Einatmen von reinem Sauerstoff mit einem Gerät, das Mund und Nase abdeckt, vielen Menschen, die unter Cluster-Kopfschmerzen leiden, hilft.
Über eine Gesichtsmaske atmet der Patient 15 bis 20 Minuten lang Sauerstoff ein. Dabei sitzt er mit leicht vorgebeugtem Oberkörper.
Medikamentöse Therapie laut Richtlinien, wären die so genannten Triptane, die als Injektion oder Nasenspray eingesetzt werden, um die Schmerzen bei akuten Clusterkopfschmerzen zu lindern. In schwereren Fällen kann zu Beginn der Behandlung ein Krankenhausaufenthalt erforderlich sein.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind bestimmte Maßnahmen wie zum Beispiel, Änderungen der Lebensweise (z. B. Verzicht auf Alkohol oder andere Auslöser) und die Anwendung von Ablationstechniken wie die Stimulation des Okzipital Nervs (ONS)
Zusätzlich können örtliche Lidocain- oder Sumatriptan-Injektionen zur kurzfristigen Linderung eingesetzt werden. Die Anwendung von Lidocain hilft nur einem Teil der Patienten und denen auch nicht in jeder Schmerz-Attacke.
Es gibt verschiedene Medikamente, die zur prophylaktischen Behandlung eingesetzt werden. Vorbeugende Mittel der ersten Wahl wäre Verapamil, was bei chronischem und bei episodischem Cluster-Kopfschmerz eingesetzt wird.
Während Topiramat und Lithium nur in bestimmten Fällen eingesetzt wird. Als überbrückende Therapie bis zum Wirkungseintritt der vorgenannten Substanzen wird häufig kurzfristig höher dosiertes Cortison eingesetzt.
Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen, da nicht alle Medikamente gut verträglich sind, sollte der Betroffene gemeinsam mit dem Arzt, die Vor- und Nachteile der einzelnen Medikamente sowie die erforderlichen EKG- und Labor Untersuchungen besprechen.
Operative Verfahren zu erwägen, wäre nur sinnvoll, wenn Patienten mit Cluster Headache auf keine Sauerstoff-Inhalation oder Medikamente, mit einem verbesserten Zustand, reagieren.
Cluster-Kopfschmerzen können viel Leid und seelischen Stress verursachen, so dass es sinnvoll ist, psychotherapeutische Ansätze zur Linderung in Betracht zu ziehen.
Auch wenn es noch keine etablierten, evidenzbasierten Behandlungen von Cluster-Kopfschmerz gibt, kann das Ausprobieren psychotherapeutischer Methoden im Einzelfall den Patienten helfen, die Krankheit zu bewältigen.
Viele Betroffene Cluster-Kopfschmerzpatienten haben ein höheres Risiko, an psychischen Störungen wie Depressionen und Angstzuständen zu leiden. Dies kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und die Bedeutung einer angemessenen Behandlung dieser Erkrankungen beeinträchtigen.
Aus diesem Grund wurden psychotherapeutische Behandlungen entwickelt, um Symptome wie Depressionen und Ängste bei Cluster-Kopfschmerz Patienten zu lindern. Diese Behandlungen können insbesondere für chronische Clusterkopfschmerzpatienten von Vorteil sein.
Die medikamentöse Behandlung und Akutbehandlung (Triptane und Sauerstoff) sollte jedoch als erste Verteidigungslinie gegen Cluster-Kopfschmerzen in Betracht gezogen werden.
Clusterkopfschmerzen können äußerst schmerzhaft und vernichtend sein. Während einer Attacke kann es schwer sein, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, und selbst alltägliche Aktivitäten wie Autofahren können sehr schwierig werden. Menschen mit Clusterkopfschmerzen können aufgrund der starken Schmerzen, die mit Clusterkopfschmerzen einhergehen, große Schwierigkeiten im täglichen Leben haben.
Dies kann zu Schwierigkeiten bei der Arbeit führen, da die Betroffenen sich möglicherweise nicht auf ihre Aufgaben konzentrieren können oder häufige Pausen benötigen. Auch das Familienleben kann dadurch belastet werden, da der Betroffene nicht in der Lage ist, an Aktivitäten teilzunehmen oder viel Zeit mit seinen Angehörigen zu verbringen.
Und schließlich können Cluster-Kopfschmerzen Freizeitaktivitäten erschweren und sogar dazu führen, dies nicht ausführen zu können, da die Symptome einer Kopfschmerzattacke schwerwiegend und mit hoher Schmerzintensität einhergehen.
Außerdem treten Cluster-Kopfschmerz-Attacken häufig Nachts auf und stören den Schlafrhythmus. Viele Menschen sind sich in der Anfangsphase des Clusterkopfschmerzes nicht über die Ursache ihrer Symptome im Klaren, was dazu führt, dass sie Angst und Sorge haben und nicht wissen was los ist.
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Begriffserklärung
Die häufigsten Fragen zum Cluster Kopfschmerz
Einige Betroffene berichten, dass sich sogenannte Vorboten ankündigen.
Diese können sich mit einem Hintergrundschmerz, im Bereich des Auges, der Schläfe oder der Stirn, bemerkbar machen.
Ansonsten treten die Attacken plötzlich und intensiv aus dem Schlaf heraus auf.
ÜBER DEN AUTOR
Georg Schulz
Georg ist Schmerzexperte für Cluster Kopfschmerzen und hat bereits zahlreichen Betroffenen helfen dürfen. Wenn er nicht gerade Blogbeiträge verfasst, ist Georg als Therapeut in seinen Praxen tätig. In diesem Blog erfährst du mehr über seine Expertise.
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